Frauengesundheit / geschlechtsspezifische Gesundheit
Wir fordern eine geschlechtsspezifische Medizin für Frauen und Männer. Die medizinische Geschlechterforschung muss gefördert und die Ergebnisse müssen in der medizinischen Praxis und der Prävention umgesetzt werden. In Bayern gibt es bisher keine geschlechtsspezifische Medizin. Forschung, Medikation und Behandlungsmethoden laufen nach dem „Unisex-Schema“ ab. In der geschlechtsspezifischen Medizin finden die biologischen Unterschiede von Mann und Frau hingegen besondere Beachtung und ermöglichen eine geschlechtsspezifische Erforschung und Behandlung von Krankheiten. Mit Hilfe der Forschungsergebnisse können Therapien verbessert und neue Methoden (zum Beispiel in der Diagnostik und Medikation) entwickelt werden. Auch soziale und physiologische Aspekte müssen künftig stärker in den Fokus rücken: Frauen und Männer weisen unterschiedliche Risikofaktoren für die Krankheitsentstehung, den Krankheitsverlauf und die Risiken innerhalb der Behandlung auf. Daher ist eine Herausstellung der geschlechtsspezifischen Unterschiede sinnvoll. Ergebnisse aus Studien zum Gender Health Gap (dem Ungleichgewicht in der medizinischen Behandlung von Frauen und Männern) sollen künftig umgesetzt und transparent gemacht werden. Die Öffentlichkeit muss einen einfachen und unkomplizierten Zugriff auf diese Daten haben und im nächsten Schritt zielführend an der Umsetzung der gewonnen Erkenntnisse arbeiten.