Hagen: Schwarz-Gelb ist immer eine Option
„Schwarz-Gelb muss immer eine Option bleiben“, sagt Martin Hagen im Interview der Augsburger Allgemeinen. CDU und CSU seien für die Liberalen einerseits Rivalen, die um bürgerliche Wähler konkurrieren. „Aber gleichzeitig sind und bleiben es eben auch potenzielle Koalitionspartner, mit denen wir größere inhaltliche Schnittmengen haben als beispielsweise mit den Grünen“, so Bayerns FDP-Chef. Er rate daher von „Feindseligkeiten“ zwischen den Parteien ab.
Wie glaubwürdig das Ampel-Bashing von CDU und CSU sei, müssten letztlich die Wählerinnen und Wähler entscheiden, sagt Hagen: „Die Union hat 16 Jahre lang Probleme aufgehäuft, die jetzt die Ampel lösen muss – zum Beispiel in den Bereichen der Energieversorgung, der Bundeswehr oder der Migration. Das ist Merkels Vermächtnis. Wir gehen diese Baustellen nun an.“ In Bayern sei es das Ziel der FDP, die Freien Wähler als Regierungspartei abzulösen. Gerade in der Wirtschafts- und Bildungspolitik wolle man neue Impulse setzen, so Hagen.
In der Bundesregierung gilt die FDP von allen drei Partnern als besonders durchsetzungsstark – oft zum Unmut der Grünen. Für Hagen kein Problem, sondern ein Qualitätsmerkmal der Liberalen: „Wir wollen ja nicht für andere Parteien attraktiv sein, sondern Gutes für die Bürger bewirken. Deshalb verhindern wir Unfug, wo es nötig ist, und treiben sinnvolle Projekte wie die Planungsbeschleunigung voran.“ Die FDP werde als Korrektiv und Antreiber gebraucht – im Bund wie in Bayern.