Investitionen auf ihre CO2-Effzienz überprüfen
Wir fordern auf Staats- und Kommunalebene eine CO2-Bilanz für Baumaßnahmen. Analog zur finanziellen Effizienz einer Investition muss auch eine Bilanz der CO2-Effizienz vorhanden sein. Daher muss bereits in der Planungsphase einer staatlichen Investition errechnet werden, wie viel CO2 beim Bau verursacht wird. Mindestens innerhalb von zehn Jahren nach Fertigstellung muss diese Menge an CO2 wieder eingespart werden. Kurz gefasst fordern wir also eine zehnjährige CO2-Abschreibung. Wir müssen auch grundsätzlich davon wegkommen, bestimmte Investitionen von vornherein als CO2-emissionsarm anzusehen: Ein Fahrradweg an einer stark frequentierten Landstraße kann die Sicherheit für Fahrradfahrer erhöhen und die Menschen dazu motivieren, öfter auf das Auto zu verzichten – insbesondere, wenn sie aufgrund von Staus mit dem Rad schneller ans Ziel kommen. Aus ideologischen Gründen an jeder Landstraße in einem Landkreis Fahrradwege zu bauen, obwohl die Strecken kaum befahren sind oder es bereits einen – zum Beispiel durch einen Wald verlaufenden – parallelen Fahrradweg gibt, wird nicht den gewünschten Erfolg bringen. Solche Maßnahmen verschwenden finanzielle Ressourcen und erhöhen den CO2-Ausstoß, statt ihn zu senken. Wir fordern daher nicht nur, dass eine Investition ihren CO2-Ausstoß aus der Bauphase mindestens innerhalb von 10 Jahren amortisieren soll. Aus unserer Sicht muss darüber hinaus geprüft werden, ob bei gleichem finanziellem Aufwand eine andere Investition mehr CO2 einsparen könnte oder das beim Bau verursachte CO2 schneller wieder hereinholen kann – dass also entweder der ökologische Nutzen schneller eintritt oder in den Folgejahren ein höherer ökologischer Nutzen bei gleichen Kosten entsteht. Nur durch die Verknüpfung der knappen finanziellen Mittel mit einer hohen Effizienz bei der CO2-Einsparung können wir die gesteckten CO2-Ziele erreichen.