Konkreten Schutz der Gewässer umsetzen

Weite Teile Bayerns haben mit großer Trockenheit zu kämpfen. Die Bewältigung dieser Herausforderung ist längst ein überregionales Thema geworden. Die FDP Bayern möchte diese Aufgabe angehen, indem sie Nachhaltigkeit mit Innovation verbindet. Wir fordern daher Bewässerungskonzepte für die wasserintensive Landwirtschaft als Voraussetzung für die Zuteilung einer Betriebserlaubnis. Hochzisternen können einen wichtigen Beitrag leisten, Landwirtschaft zu ermöglichen, ohne Wasser aus dem Boden entnehmen zu müssen. Entsprechende Anlagen, die sich in die Landschaft einpassen, sollen vom Freistaat eine Förderung erhalten. Es soll eine Prüfung erfolgen, ob mit dem Anlegen einer gebietsübergreifenden Seenplatte als Regenrückhaltebecken in von Dürre betroffenen Gebieten das Bewässerungsproblem gelöst werden könnte. Ein öffentlicher Runder Tisch muss geschaffen werden, um das Thema transparent zu machen, auf die Dringlichkeit hinzuweisen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Vor allem das Thema Wasserqualität soll hier besprochen werden. Es muss geprüft werden, ob die Einrichtung von Zweckverbänden für Bewässerungswirtschaft mit genossenschaftlichem Charakter die Situation entschärfen könnte. Es müssen zudem Anreize geschaffen werden, Wasser in der Flur und in besiedelten Gebieten zu halten. Möglichst wenig Oberflächenwasser soll in die bayerischen Gewässer geleitet werden. Die Ressource Wasser muss auch besser verteilt und gesteuert werden. Um das Problem der Trockenheit anzugehen, bedarf es deshalb eines umfassenden Konzepts: Verfahren zum Wassersparen und der Vernetzung mit anderen Regionen müssen ebenso geprüft werden wie eine Reduzierung von Leitungsverlusten, eine gezielte, wasserhaltende Bepflanzung und ein Waldumbau. Die Nutzung von Flusswasser kann nur bedingt eine Alternative sein. Wichtig bleibt vor allem die Anpassung an die neuen hydrologischen und klimatischen Gegebenheiten. Grundwasserentnahmen sollten ab der dritten Grundwasserschicht untersagt, in dringenden Fällen nur unter strengen Auflagen möglich sein. Insbesondere muss eine positive Grundwasserbilanz sichergestellt sein – das heißt, dass Fördergelder im Bereich der Bodenbewirtschaftung vor allem für Projekte mit geschlossenen Wasserkreisläufen bereitgestellt werden sollten. Im Rahmen der Stadtentwicklungsplanung muss stärker auf die Renaturierung und Wiederverlegung von Fließgewässern an die Oberfläche geachtet werden. Heckenreihen und Grünstreifen verhindern Austrocknung. Maßnahmen dieser Art sollten daher künftig als Ausgleichsflächen anerkannt werden. Neben vielen Ansätzen zur Kompensation von Klimawandel und Trockenheit brauchen wir auch einen Wandel im Anbau: Die Fachberatungen und Forschungseinrichtungen des Freistaates sollten dem Rechnung tragen und dabei mitwirken, bei der Bepflanzung und Bewässerung angepasst an neue klimatische Verhältnisse ein Umdenken zu erreichen. Insbesondere in der Nachbepflanzung von Wäldern ist dies von Bedeutung. Der Freistaat muss hier seine Förderrichtlinien konsequent überarbeiten.

Forderungen